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Der Hürtgenwald - berühmt-berüchtigt, aber schönEs gibt in der Nord-Eifel eine Landschaft, die am Ende des 2. Weltkriegs zum Synonym für Grauen, Schrecken, Verwüstung und Tod wurde. Es waren die Amerikaner, die diesem fürchterlichen Wald den Namen "Hurtgenforest" gaben. Hurtgen, dieser Name, der so klingt wie hurt (verletzen), löst in den USA heute noch entsetzte Emotionen aus. So ist die "Battle for Schmidt" in Amerika bekannter als in Deutschland die "Allerseelenschlacht". Mehr zu den historischen Hintergründe am unteren Ende der SeiteOchsenkopf und TodtenbruchMahnmale für sinnlos geopfertes Menschenleben
Und kein Bild könnte schon unmissverständlicher sein als das, was uns schon beim Einstieg unserer Wanderung auf dem Ehrenfriedhof Vossenack erwartet. 2347 Grabplatten und Kameradenkreuze von gefallenen Soldaten breiten sich vor unseren Augen aus - nur 2347 von ca. 15000 Gefallen - und 35 Toten Menschen, die bei Minenräumaktionen und Bergung von Toten nach dem Krieg ihr Leben gelassen haben. Die anderen haben ihre letzte Ruhestätte entweder auf anderen Kriegsgräberanlagen in der Eifel gefunden - oder befinden sich immer noch unentdeckt in der Erde des Hürtgenwalds... Die gefundenen amerikanischen Kriegstoten wurden in ihre Heimat überführt - oder in Belgien oder den Niederlande bestattet - nach amerikanischer Auffassung darf kein Amerikaner in ehemals feindlicher Erde begraben werden. Wir machen uns auf, auf zu einer Wanderung, auf der es unzählige Relikte aus der Vergangenheit zu entdecken gibt. Aber in Teilen auch nur, wenn man genau hinschaut, denn inzwischen hat sich die Natur einiges zurückerobert. Und, unabhängig von der grausigen Vergangenheit gibt es auch einiges, was man ganz frank und frei genießen kann. So das Panorama, was uns der "Eifelblick" direkt am Anfang der Tour beschert - natürlich nur bei klarem Wetter - eine tolle Rundumsicht bis hin zur Kölner Bucht. Auf unserem weiteren Weg begleiten uns zunächst die Zeichen der modernen Zeit, Mountainbike-Parcours, Hochseilgarten und ausstaffierte Tiere einer Bogenschieß-Anlage. Der bequeme Weg durchs Kalltal verdeutlicht aber auch, dass die Wege und Pfade hier teils eng sind - zu eng für Panzerfahrzeuge - und die Hänge sind steil. Die Auswirkungen der nicht bedachten Berg- und Talausschnitte der Amerikaner können mehr als nur gut nachvollzogen werden, wenn wir gemütlich auf einer Bank sitzend die Aussicht über das gesamte Kalltal bis hin nach Simonskall genießen. Auf dem Weg zum Ochsenkopf sind bei genauem Hinschauen die teils schon überwucherten Schützengräben, Löcher und Deckungsanlagen am Wegesrand zu erkennen. Erste Betonreste in der Böschung weisen darauf hin, was uns in der heute schönen Natur noch erwarten wird - Bunker - eine ganze Reihe von Bunkern bzw. ihren Resten. Am Ochsenkopf gab es ehemals 27 Stück davon, natürlich inzwischen zerstört, größten Teils durch die Amerikaner während ihres schwierigen Vormarschs zerstört, der verbliebene kleine Rest wurde nach Kriegsende geschleift. Beim Vorbeiwandern an denen, die auf unserer Wanderung liegen, wird sofort klar, dass sie mit ihren exponierten Hanglagen gut gewählt waren. Sehr geeignet als Verteidigungsposition konnten so nur eine Hand voll Menschen viele Angreifer abwehren und aufhalten. Auch beim Erblicken des ausgeklügelten Systems der Laufgräben für die deutschen Soldaten bei amerikanischen Angriffen wird deutlich, dass sie eine wirksame strategische Maßnahme gewesen sein müssen, um je nach Notwendigkeit die Soldaten "sicher" von einer Position zu einer anderen zu bringen... Zwischendurch passieren wir auch einige Gedenksteine und -stätten, die das Auffinden von toten Soldaten weit nach Kriegsende (letzter 2000) belegen und ehren. Noch heute ist gesichert davon auszugehen, dass viele, viele weitere in den Tiefen des Hürtgenwaldes unentdeckt "ruhen". Selbstverständlich natürlich auch jede Menge unentdeckte Munition, weshalb ein weiteres Entfernen von den Wegen nach wie vor nicht wirklich ratsam ist ;-) Im weiteren Verlauf der Wanderung durchqueren wir eine große offene Fläche. "Entstanden" ist sie durch die verheerenden Waldbrände, die über lange Zeit nach Kriegsende im Hürtgenwald tobten. Hinter diesem Gebiet eröffnet sich dann der Todtenbruch. Der Todtenbruch ist ein Hochmoor, in dem sich das Quellgebiet der Weißen Wehe befindet. Heute durchqueren die Wanderer das Gebiet auf Holzstegen. Es scheint wie ein kleiner Ausschnitt des Hohen Venns und strahlt genauso auch eine wunderbare und idyllische Ruhe aus - wirklich wunderschön, aber - es wirkt auch etwas mystisch... Erst recht, wenn auch hier die Reste eines Bunkers passiert werden und erfährt, dass auch hier, damals trocken gelegt, die heftigsten Kämpfe zwischen Deutschen und Amerikanern stattfanden. Und, damit wird ganz klar, dass sich in dem heutigen wieder stark sumpfigen Gebiet unwiederbringlich noch eine große Anzahl Gefallener befinden müssen. Wie schön, dass am Ende der 4 PfotenTour in Vossneack der wunderschöne Eifelblick einen versöhnlichen Abschluss birgt und so den Anblick der zahlreichen Mahnmale des Todes, Mahnmale sinnloser geopferter Menschenleben lindert - aber keinesfalls vergessen lässt!!! Diese als Tagestour angelegte 4 PfotenTour ist eine durchaus anspruchsvolle Wanderung und nicht mit einem langen Spaziergang zu verwechseln. Somit wird von allen 2- und 4-beinigen Wanderern ein gutes Durchhaltevermögen gefordert. Außerdem sollten Sie trotz der Einkehrmöglichkeit zusätzlich für ausreichende Verpflegung und Getränke für sich und die Hunde in Ihrem Rucksack sorgen. Und - Wanderschuhe sollten wir Menschen bei dieser Wanderung auf jeden Fall tragen! Auf den Spuren der Allerseelenschlacht
Auf dieser 4 PfotenTour, von Vossenack ausgehend, werden wir den Teil des Hürtgenwaldes erwandern, in dem die unter dem Namen "Allerseelenschlacht" in die Geschichte eingegangenen Kämpfe stattgefunden haben. Begleitet wird sie von Herrn Gülpen, der nicht nur ein guter Wegescout ist, sondern auch ein außergewöhnliches und umfangreiches Wissen über die Vorgänge und die historischen Hintergründe der Hürtgenwald Kämpfe hat. Vieles wurde zerstört, manches, auch Reste, als mahnendes Denkmal erhalten - und die Natur hat sich über die Jahre einiges zurückerobert. Und die ist im Hürtgenwald sehr, sehr schön! Insbesondere jetzt im Herbst, wo die Blätter der Laubbäume in allen Farben leuchten und uns auf unserer Wanderung eine warme und wohlige Umgebung bieten - und ein wunderschönes Farbenspiel, wenn wir auf einer Höhe stehen und die Fernblicke über die Eifel genießen. In den Tälern wandern wir über idyllische Wege entlang von Flüssen und Bächen, Wiesen und Auen. Dabei passieren wir zunächst die Mestrenger Mühle, in der wir auch einkehren könnten, wenn wir uns die belohnende Einkehr nicht bis zum Ende der 4 PfotenTour in Vossenack aufheben möchten. Im Huschelsbachtal können wir einen Abstecher zu einem kleinen Stauweiher machen. Hier ist ein kleines Biopto, ein perfektes Naturparadies entstanden. Zu den vielen Tieren, die hier ein Zuhause gefunden haben, gehören auch Graureiher - immer wieder ein Genuss diese Vögel zu treffen und zu beobachten. Auch Biber haben sich inzwischen hier niedergelassen. Zu Gesicht werden wir diese nachtaktiven Tierchen jedoch eher nicht bekommen. Aber seine fleißigen Arbeiten und Bauten, die er in der Natur hinterlassen hat, belegen eindeutig seine Anwesenheit. Und, dann werden wir natürlich auch die Kallbrücke an der Stelle besichtigen und überqueren, an der sich im 2. Weltkrieg "Das Wunder vom Hürtgenwald" zugetragen hat. Dem deutsche Stabsarzt Dr. Stüttgen gelang es, einen inoffiziellen Waffenstillstand auszuhandeln und zwischen dem 7. und 9. November mehrfach Verwundete zu versorgen und somit Hunderten von deutschen und auch amerikanischen Soldaten das Leben zu retten. Wenn es auch nur auf einen engen Bereich begrenzt war - aber - wirklich tief bewegend, dass sich in mitten des totalen Wahnsinns doch auch eine solche Menschlichkeit ereignen konnte. Diese 4 PfotenTour ist eine durchaus anspruchsvolle Wanderung und nicht mit einem langen Spaziergang zu verwechseln. Somit wird von allen 2- und 4-beinigen Wanderern ein gutes Durchhaltevermögen gefordert. Außerdem sollten Sie trotz der Einkehrmöglichkeit zusätzlich für ausreichende Verpflegung und Getränke für sich und die Hunde in Ihrem Rucksack sorgen. Und - Wanderschuhe sollten wir Menschen bei dieser Wanderung auf jeden Fall tragen.
Leistungen von 4 PfotenTouren:
Ihre Eigenleistung:
Preis:
Die historischen Hintergründe:Das schreckliche Szenario nahm seinen Anfang am 6. Juni 1944 mit der Landung der westalliierten Streitkräfte in der Normandie. Mit Riesenschritten marschierten die Divisionen der 1. US-Armee auf die deutsche Reichsgrenze zu. Schon nach 3 Monaten erreichten sie die westdeutsche Grenze, wo der weitere Angriff wegen Nachschubmangel ins Stocken geriet. So konnten die Deutschen am Westwall eine neue Verteidigung aufbauen. Die Amerikaner benötigten fast 6 Monate, ehe sie zig 10Tausende Tote (auf beiden Seiten) später die wenigen Kilometer durch den Hürtgenwald bis Schmidt durchbrochen hatten. Wie konnte sich dies so ereignen, waren doch die Amerikaner für ihre Materialüberlegenheit und damit verbunden den schnellen Eroberungen seit ihrer Landung in der Normandie bekannt??? Schlechte Planung: Statt topographischer Karten begnügte man sich mit dem Nachdruck der Michelin Straßenkarten von 1940, in denen weder die steilen Wege durch die Täler noch die Rurtalsperre eingezeichnet waren. Und, wie wir bei unserer Wanderung selber feststellen können, sind auch bei den weiten Fernblicken über das Land die stark eingekerbten Täler nicht wirklich zu erahnen. Schwieriges Gelände: Die schlechten Wege bereiteten große Probleme, insbesondere war es fast unmöglich die Panzer über die schmalen und stark gewundenen Wege zu manövrieren. An zu engen Stellen mussten Felsen für den Durchlass gesprengt werden. Dazu fuhr noch ein Führungspanzer auf eine Mine und versperrte den Weg und blockierte so die nachfolgenden Panzer. Einige von ihnen stürzten dann auch bei dem Versuch ab, den manövrierunfähigen Panzer zu umfahren. Nasskaltes Wetter: Das Wetter verschlechterte sich dramatisch, es begann der miserabelste Herbst seit Jahrzehnten. Es war nicht nur sehr nass und matschig. Nachts sanken die Temperaturen unter null Grad. Die Soldaten hatten allerdings nur Sommerbekleidung, in denen sie eben auch die Nächte in den nassen Schutzlöchern verbringen mussten. Entsprechend gab es unter den Soldaten auch zig Tausende Ausfälle durch Krankheit, physischer und psychischer Erschöpfung. fehlende Luftunterstützung: Im Wald- und Bergland dieser Gegend gab es nur wenig Ansatzpunkte für die amerikanische Luftwaffe und die gepanzerten Fahrzeuge, so dass die Infanterie, wie sonst nicht üblich, die Hauptlast der Kämpfe tragen musste. Dazu kam, dass sie auch noch wetterbedingt den am Boden kämpfenden Soldaten weniger Unterstützung bieten konnten. Bedeutung der Talsperren: Das deutsche Oberkommando war der Ansicht, dass der amerikanische Stoß eigentlich auf die Rurtalsperren zielte, um mit der Kontrolle über sie eine Überflutung des Rurtals zu verhindern. Das hätte einen amerikanischen Vorstoß zum Rhein aufgehalten können. Auf deutscher Seite hätte es die Pläne für die bereits in Vorbereitung befindliche "Ardennenoffensive" gefährdet. Ganz abgesehen von der Gefahr eines Flankenangriffs, falls das Bergland in alliierte Hand gefallen wäre. Deshalb schrieb die deutsche Führung der Verteidigung der Talsperren und damit des Hürtgenwalds hohe Bedeutung zu. Die Amerikaner dagegen hatten die Bedeutung der Talsperren noch nicht erkannt. Sie wählten die Angriffsroute hauptsächlich, um einen Flankenangriff aus dem Eifelwald zu verhindern und den kämpfenden Deutschen bei Monschau in den Rücken zu fallen. unvermutet starker deutscher Widerstand: Die Unterbrechung der Kämpfe bei Aachen nutzen die Deutschen, um massive Verteidigungsstellungen zu errichten und ihre schwer angeschlagenen Truppen zu reorganisieren. Und, im Gegensatz zu den Amerikanern hatten die Deutschen durch ihre Erfahrung im 1. Weltkrieg im Gebirgs- und Kleinkrieg einen entscheidenden Vorteil beim Führen von Graben- und Stellungskriegen. Die Deutsche gruben unzählige Schützenlöcher, Gräben und verminten die Gegend. Die Deutschen, die das Gebiet sehr woh sehr gut kannten, positionierten MG-und Scharfschützen an ausgesetzten Berghöhen, von wo man feindliche Bewegung bestens einsehen und eine ganze Kompanie aufhalten konnte. Außerdem setzten sie auch "Baumkrepierer" ein, Granaten, die schon explodierten, wenn sie die ersten Baumwipfel berührten. Sie enthielten scharfe Metallstücke, die dann im weiten Radius durch den Wald flogen und Arme, Beine und Leiber zerfetzten. Der Angriff blieb im Wald stecken und die Deutschen konnten die Höhen über so lange Zeit in ihrer Hand halten. zu den Terminen |
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